Freitag, 26. Juli 2013

zwei Absichten

Ich wollte 1. so etwas Athmosphärisches probieren wie http://www.flickr.com/photos/andymosse/9068243855/in/faves-98197669@N07/  und
2. das Atelier zeichnen, bevor ich es ausräume, da kam ein mittelmässiger Kompromiss heraus:
Es gefiel mir besser nur mit Tinte und Farbstift - hat aber ein neues Licht, das mich auch zum weiterprobieren reizt.

Skizzenbuch Schnydejoch 13

Wieder zurück von einer schönen Tour. Es ist ein ganz anderes Erleben, mit Skizzenbuch statt Fotoapparat unterwegs zu sein.
Im Zug

Busse nach Mass

Als ich zur rechten Bergflanke kam, begann es zu regnen. Deshalb der eilige Text unten. Und zum Glück für die Lesbarkeit des Bildes! Wo ich die "ganzen" Berge gezeichnet habe, ging die Tiefe verloren.





In der Standseilbahn
 
Die Kunst beim Berge zeichnen scheint mir - noch mehr als anderswo - das Auswählen und Weglassen. Was ist wesentlich?
 
"Evolution" - vor allem im Zeichnen: Ich habe Flickr-Gruppen entdeckt:
und "everyday matters"   http://www.flickr.com/groups/edm/ .
Ein weltweites Netz an Inspiration! Meine neuen Bergskizzen sind davon angehaucht. Nun versuche ich etwas Licht-Atmosphäre (auch da gesehen) aufs Papier zu bringen.
Ich finde es sehr berührend, Zeichnungen von Menschen aus weit entfernten Länden zu sehen. Es kommt viel mehr herüber als bei einem Foto, etwas sehr Menschliches, Persönliches, Berührendes - und das übers Internet.

Sonntag, 21. Juli 2013

Zwiebel-Erfahrung

Ich mache wie beim Touren-Skizzenbuch im Alltag weiter: Gedanken, to-to-Listen, Träume, Skizzen, ... alles in einem. Und freue mich über das bunte Tagebuch! Ich sehe mehr farbiges im Alltag, mehr kreative Freiräume, Möglichkeiten, mir ein paar Minuten Zeit zu nehmen zum innehalten, schauen, sehen, staunen, ev. zeichnen.
Mit dieser Obstkiste ging ich draussen Frühstücken. Ich dachte noch nicht an Wasserfarbe, deshalb ist die Tinte dann verlaufen. An manchen Stellen gefällt mir das.

 
Sehen ist ja ein "Fernsinn" und kann Distanz schaffen zwischen mir und dem "Gesehenen". Auch Aufmerksamkeit von mir wegziehen. (Zuviel tut mir nicht so gut). Indem ich die Farben ganzheitlich wahrnehme, die Resonanz, die sie in meinem Körper-Energiesystem auslösen, bin ich gleichzeitig bei mir und beim Gesehenen, sehr präsent. Und das tut mir sehr gut. Und macht noch mehr Freude.

 
Und eine Zwiebel-Erfahrung: Ich schneide Zwiebeln und denke an die Tour von morgen (es wird Dienstag), den Tod von Aleksandar, usw, und werde plötzlich gewahr, dass ich Zwiebeln schneide. Ich sehe, fühle, rieche, bin ganz da, ganz beim Zwiebelschneiden.
Beim Zeichnen kann ich umschalten vom Denken und Wissen zum einfach sehen, was da ist. Beim Zwiebelschneiden ist gerade - zufällig - etwas ähnliches passiert. Und ich vermute, mit der "Umschalt"-Erfahrung vom Zeichnen habe ich ein Werkzeug, um auch bei andern Tätigkeiten vom Denken ins präsent-sein zu kommen. Deshalb habe ich die Zwiebel nach dem schneiden noch gezeichnet.
 
 
 

Samstag, 20. Juli 2013

Skizzenbuch Airolo-Klausenpass 13

Bevor ich übermorgen wieder unterwegs bin, teile ich noch etwas vom Rest des letzten Skizzenbuchs:
Bevore I start to the next trecking on monday, I share some drawings of the last sketchbook:
Unglaublich üppige Blütenfülle weit oberhalb Luven

Rast am Dorfbrunnen in Luven

Vor dem Migros in Ilanz

Vor dem historischen Museum in Ilanz

In der Nähe der Alp Miez

Vor der Fuorcla da Gravirolas

Abend und Morgen auf Falla Lenn

Graphit-Experiment und einfache Küche

Platz auf Nüschen und Baustellenbahn

Kleider trocknen und Wasser UV-sterilisieren

winzige Kapelle auf dem Weg zum Klausenpass
 
Das Zeichnen und jetzt das Anschauen macht mir unheimlich viel Spass. Ich hoffe, ich komme weiterhin so viel zum Zeichnen.
 
Drawing is such a lot of joy. I hope, I can continue like this.

Freitag, 19. Juli 2013

beim Landen im Alltag

Beim Landen im Alltag ging mir auf, dass eigentlich jeder Tag so interessant wäre, wie auf einer Wanderung von Airolo bis zum Klausenpass. Es kommt nur darauf an, wie ich ihn sehe - und mit Zeichnen würdige. "Everyday matters"!
Vor dem Versorgen habe ich das Zeichenmaterial gezeichnet, das sich unterwegs bewährt hat.

Donnerstag, 18. Juli 2013

Wanderskizzen

Ich habe unterwegs versucht, ein "integrales Journal" zu führen, eins, wo sowohl Zeichnungen von unterwegs, als auch Gedanken, Erfahrungen, Experimente, Träume usw Platz haben. Hier teile ich vor allem  Zeichnungen daraus.
Fels-zeichnen-Experimente in einer Gewitterpause



Bei diesen Froschzeichnungen staune ich immer wieder, wie stimmig ihre Haltungen aussehen. Ich habe Linie für Linie, eine nach der andern,  geschaut, gesehen und gezeichnet. Und der Frosch sass jeweils so lange still! (Ich glaube, er sass bequemer als ich.)

Nebelmeer, Weite, kristallklarer Bach. Im Skizzenbuch berühren sie mich viel mehr als auf Fotos. Ich fühle das Gras unter den Füssen und schmecke das Wasser aus dem Bach.

Brunnen, Mücken, Pferde

Wanderung 1. Tag. Hier probierte ich noch breite, graue Filzstifte aus, die waren mir dann aber zu grob. Der Brunnen war wirklich so krumm, mit köstlichem Wasser.

Hier waren zuerst die Lawinenverbauungen im Vordergrund, dann alles, was näher ist.

Ich dachte, in den Ferien habe ich dann schön Zeit zum langsam zeichnen - aber wenn ich innehalte, merke ich, wie sich alles um mich herum bewegt: Mücken, Pferde oder Murmeltiere bewegen sich, das Licht wandelt sich. Alles fliesst! Ich zeichne immer noch schnell, und geniesse es, mit dem "Fluss" verbunden zu sein.
Fortsetzung folgt.
 
Also in my vacation, I draw fast. Animals and the light move. I like to be connected with the flow of nature and my live.
later more.

Mittwoch, 17. Juli 2013

zurück

Zurück von einer wunderschönen Wanderung 12 Tage durch die Alpen. Morgen gibt's mehr Bilder.

Back again. Tomorrow more drawings from a trecking through the alps.

Freitag, 5. Juli 2013

slow down

Gestern habe ich am Morgen Gleis 5 gezeichnet, und am Abend Gleis 1. Die Perrons sind nur scheinbar gleich. Es ging überhaupt nicht auf mit den Säulen, Licht sowieso!
 

Ich mag im Moment die dickeren Linien und die einfarbigen Flächen, es wirkt ruhiger als ganz fein gezeichnet und schraffiert.  Was passiert da mit der Wahrnehmung? Was passiert beim Anschauen?

Der Bahnhof wirkt auf mich wie eine fremde Comic-Welt. Beim Mann im Zug habe ich mit dem gleichen Stift schneller gezeichnet und weniger gedrückt, das machts wohl sensibler und unmittelbarer.


Heute eine Begegnung auf dem Balkon. Dieses Wesen hat sich eindeutig schneller bewegt, als ich sehen und zeichnen kann! Erkennbarer wurde das Tier erst, als ich (statt schneller) noch langsamer wurde,  eine Weile nur zuschaute, lange zusah. Bis ich die Hummel "in" mir sah und fühlte und von da aus zeichnte.

What happens with my perception, when I draw thicker lines? What happens, when someone looks at such a drawing? - It seems to depend more of the senitivity of the line than on its width.

This animal moved much faster then I can draw. I slowed down, just looking and seeing it. Then I drew from inside.

Mittwoch, 3. Juli 2013

wie ein Instrument stimmen

Vier geschenkte Minuten am Bahnhof Rubigen (links oben).
 
 
Ich möchte Ruhe, Eins-nach-dem-andern, ein Bisschen Ordnung in dieser chaotischen Schuljahresende-Zeit. Ich spüre den geraden Linien nach. Versuche es mit einem "langsameren" Stift, ruhigeren Flächen. Was ich zeichne, wirkt auf mich zurück, ist wie ein Dialog mit meinem DaSein. Ich wähle also eine bestimmte Qualität beim Zeichnen (ich kann sie bewusst wählen, wenn ich gewahr bin, wie ich da bin), und indem ich so zeichne, setzt eine Wechselwirkung ein: Spüren - wählen - zeichnen - sehen - fühlen - wählen - ... - ähnlich wie ein Instrument stimmen. Den Wahrnehmungs- und Arbeitsmodus fein stimmen - stimmig für das Hier und Jetzt, wie es heute ist. Ich habe die Zeichnungen (oben und rechts) durch den Tag immer wieder angeschaut, mich gefreut und durchgeatmet.

 Drawing was a dialogue, like tuning an instrument. Tuning the mode of my presence.

Dienstag, 2. Juli 2013

eins nach dem andern

Wieder keine besondere Zeichnung, aber eine Erfahrung, die ich teilen möchte:

Heute war ein voller Tag am Schuljahresende, jede Menge Extraaufgaben und privat noch ein paar Baustellen dazu. Zum Zeichnen 5 Minuten beim Umsteigen. Als ich auf dem Bänkli sitze und schaue, was da vor mir ist und wo ich anfangen könnte, kommt mir ein Video in den Sinn, wo Danny Gregory zeichnet. Da macht er schön eine Linie nach der andern und setzt die neuen Linien an dem an, was schon da ist. Intuitiv begann ich beim Fenster und tastete mich von da aus rundum vorwärts. Eins nach dem andern. Und das tat so gut! In diesem Ablauf - ruhig eine Linie nach dem andern - lag eine Verheissung für den Tag: einfach eins nach dem andern. Ich wähle, wo ich weitermache, meine Liebe und Achtsamkeit hineinlege - und was ich auslasse. Vor allem aber stresst mich das Viele und Komplexe rundum nicht mehr. Ich kann ganz bei der einen Linie, der einen Tätigkeit sein, wo ich gerade bin - und doch das ganze im Blick haben. Das war eine Wohltat für den ganzen Tag: Das Zeichnen war wie ein "umschalten" der Art, durch den Tag zu gehen, nachhaltig.

Discovery in an 5 minutes-sketch (right side): drawing lines one by one changes a stressed into a peaceful, mindful living-mode - for the whole day.

gestern                               heute

Montag, 1. Juli 2013

auf der Spur bleiben

Heute kein besonders gelungenes Bild. Ich versuche, dem Prozess auf der Spur zu bleiben.

Today no special sketch. I keep tracking the proces. It was surprising, how many discoverys I made in just one week!